Rendite- Definition und Formel zum Berechnen
Rendite von Geldanlagen
Definition
Die Rendite bezeichnet den jährlichen Gesamtertrag einer Geldanlage als Prozentsatz des eingesetzten Kapitals und ist eine der wichtigsten Richtgrößen für Anleger und Sparer bei der Auswahl geeigneter Anlageformen.
Dabei gelten folgende Grundregeln:
Je höher die erwartete bzw. mögliche Rendite einer Kapitalanlage, desto höher auch das mit ihr verbundene Verlustrisiko und umgekehrt.
Unter Berücksichtigung dieser Grundregel kann man entweder versuchen, eine bestimmte Rendite mit geringstmöglichem Risiko oder die für ein bestimmtes Risiko maximal mögliche Rendite zu erzielen.
Eine maximale Rendite mit minimalem Risiko hingegen ist zwar der Wunschtraum eines jeden Anlegers, lässt sich jedoch mit den vorangegangenen Grundregeln nicht vereinbaren.
Arten von Renditen
In der Betriebswirtschaft unterscheidet man mehrere Arten von Renditen. Für unser Themengebiet, nämlich Tagesgeldkonten und Festgeldkonten, interessiert uns dabei die Rendite in Bezug auf Geldanlagen.
Auf Geld- und Kapitalanlagen bezogen sind Bruttorendite und Nettorendite die wichtigsten Größen, wobei die Bruttorendite den jährlichen Gesamtertrag einer Geldanlage ohne Berücksichtigung von Steuern, Inflation oder anderen Einflussgrößen wiedergibt, während die Nettorendite alle derartigen relevanten Einflussgrößen berücksichtigt und dementsprechend auch fast immer niedriger ist.
Wie Zinserträge aus Tages- oder Festgeldanlagen steuerlich behandelt werden, zeigen wir Ihnen in unserem Ratgeber über die steuerliche Behandlung von Tagesgeld.
Regeln für die Auswahl von Geldanlagen anhand der Rendite
Für die Auswahl bestimmter Anlage- oder Sparformen sollte im Hinblick auf deren Rendite gelten, dass nur Geldanlagen gewählt werden, deren Rendite nach Steuern und Inflation (Nettorendite) positiv ist, denn nur dann erfolgt ein realer Wertzuwachs.
Ist die Rendite nach Steuern und Inflation gleich Null, bleibt die Kaufkraft des eingesetzten Kapitals zwar erhalten, es erfolgt jedoch kein realer Wertzuwachs.
Eine negative Nettorendite würde einen schleichenden Kapitalverzehr nach sich ziehen und ist ganz sicher nicht im Interesse des Anlegers.
Einige erläuternde Ausführungen zu den Einflüssen der Inflation finden Sie in unserem Tagesgeld-Lexikon unter dem Stichwort Inflation.
Formel, um die Rendite zu berechnen
Für die Ermittlung exakter Renditen ganz besonders bei Geldanlagen mit schwankenden Kursverläufen oder Wertentwicklungen setzt man in der Regel leistungsfähige Computerprogramme ein. Eine Formel zur ungefähren Berechnung der Rendite von Kapitalanlagen lautet:
Rendite in Prozent = (Gesamtertrag x 100) / eingesetztes Kapital
Renditerechner zur Berechnung der Rendite nutzen
Zur Berechnung von Renditen können Sie unseren nachfolgenden Renditerechner nutzen:
Beispiele
Lassen Sie uns die oben genannte Formel an einigen einfachen Beispielen durchrechnen. Die Angaben entsprechen nicht den aktuellen Zinssätzen und dienen nur als Beispiel.
Beispiel 1
Ein Anleger legt 10.000 Euro für zwölf Monate und zu 4,40 Prozent in Form von Festgeld an. Daraus ergeben sich folgende Werte:
- Eingesetztes Kapital = 10.000 Euro
- Gesamtertrag = 10.000 Euro x 4,40 Prozent = 440 Euro
- Rendite = (440 Euro x 100) / 10.000 Euro = 4,40 Prozent
In diesem einfachen Beispiel ist die Rendite gleich dem Zinssatz der Geldanlage.
Beispiel 2
Ein Anleger legt 10.000 Euro für 36 Monate auf einem Tagesgeldkonto an, welches für die ersten sechs Monate mit 4,75 Prozent und für den restlichen Anlagezeitraum mit 3,80 Prozent verzinst wird. Die Zinsausschüttung erfolgt dabei quartalsweise wobei die Eigenheit von Tagesgeldkonten zum Tragen kommt, dass ausgeschüttete Zinsen sofort wiederangelegt werden (Zinseszinseffekt). Für dieses Beispiel ergeben sich folgende Werte:
- Eingesetztes Kapital = 10.000 Euro
- Zinssatz Monat 1-6 = 4,75 Prozent
- Zinssatz Monat 7-36 = 3,80 Prozent
- Zinsausschüttung: quartalsweise
Die Formel für die Berechnung der Zinsen lautet in diesem Fall
Endbetrag = Anfangsbetrag * (1 + Zinssatz / (100 x Zinszahlungen)) Jahre x Zinszahlungen
woraus sich folgende Zinserträge ergeben:
- 1.-6. Monate = 10.000 Euro * (1 + 4,75 / (100 x 4)) 0,50 x 4 = 237,50 Euro
- 7.-36. Monate = 10.237,50 Euro * (1 + 3,80 / (100 x 10)) 2,50 x 10 = 10.237,50 Euro
- Gesamtertrag = 237,50 Euro + 1.018,23 Euro = 1.255,73 Euro
- Gesamtrendite = (1.255,73 Euro x 100) / 10.000 Euro = 12,56 Prozent
- Rendite p.a. (pro Jahr) = 12,56 Prozent / 3 Jahre = 4,19 Prozent
Sie sehen, bedingt durch den Zinseszinseffekt, die verschiedenen Zinssätze und die mehrjährige Anlagedauer weicht die jährliche Rendite in diesem Beispiel vom Zinssatz der Geldanlage ab.
Welche Rendite ist aktuell noch möglich?
Welche Rendite für Sparer derzeit noch möglich ist, hängt primär von der gewählten Anlageform bzw. -klasse und deren Risiken ab. Dabei gilt: sowohl mit Tages- als auch Festgeld sind Renditen oberhalb der Inflationsrate kaum mehr drin, weshalb hier Kaufkraftverluste drohen. Unsere nachfolgende Übersicht zeigt, mit welchen Renditen Sparer und Anleger derzeit noch rechnen können:
bis zu
15,00% p.a.
Durchschnittszins
9,85% p.a.
von 10 Angeboten
bis zu
3,75% p.a.
Durchschnittszins
3,38% p.a.
von 2 Angeboten
bis zu
3,55% p.a.
Durchschnittszins
2,75% p.a.
von 75 Angeboten
bis zu
3,50% p.a.
Durchschnittszins
2,51% p.a.
von 95 Angeboten
bis zu
3,50% p.a.
Durchschnittszins
2,76% p.a.
von 108 Angeboten
bis zu
3,49% p.a.
Durchschnittszins
2,41% p.a.
von 86 Angeboten
bis zu
3,30% p.a.
Durchschnittszins
2,32% p.a.
von 62 Angeboten
bis zu
3,00% p.a.
Durchschnittszins
2,37% p.a.
von 15 Angeboten
Rendite von Tagesgeld- und Festgeldangeboten berechnen
Um unseren Lesern die Berechnung der Rendite eines Tagesgeld- oder Festgeldkontos und den darauf basierenden Vergleich verschiedener Angebote zu vereinfachen, stellen wir ihnen zwei leistungsfähige Rechner zur Verfügung, welche über die nachfolgenden Links zu erreichen sind:
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