Bereits jeder zweite Kunde nutzt das neue Video-Ident-Verfahren

Interview mit Bennet Duncker, Marketing Director von ZINSPILOT

Kunden können sich bei ZINSPILOT jetzt den Weg zur Post sparen und ihre Kontoeröffnung per Video-Ident-Verfahren durchführen. Wir reden mit Bennet Duncker, Marketing Director von ZINSPILOT über die Notwendigkeit eines digitalen Identifikationsverfahrens, die Beschleunigung der Einführung durch den Coronavirus und wie sich #StayAtHome auf das Anlageverhalten der Deutschen auswirkt.

Seit April bietet ZINSPILOT das Video-Ident-Verfahren per Videochat zur Legitimierung von Kunden an. Inwieweit war das ein notwendiger Schritt?

Das Video-Ident-Verfahren, wie es zum Beispiel die Post anbietet, ist heutzutage ein Standardangebot, das unsere Kunden erwarten. Natürlich ist es uns da ein Anliegen, dem nachzukommen und die User Experience für Neu- und Bestandskunden weiter zu verbessern. Übrigens wären wir den Schritt der Einführung des Video-Ident-Verfahrens gerne schon deutlich früher gegangen, konnten mangels technischer Ressourcen das neue Verfahren jedoch nicht eher auf ZINSPILOT implementieren. Jetzt ist es wie erwartet ein großer Erfolg aufgrund der für uns doch überraschend hohen Nutzungsquote. Wir hatten auf Basis von Erfahrung mit unseren anderen Plattformen wie SAVEDO erwartet, dass etwa 30 % der Neukunden Video-Ident nutzen würden. Tatsächlich führt aber momentan bereits jeder zweite Kunde Video-Ident zur Kontoeröffnung durch und ich gehe auch davon aus, dass das über die Zeit der Coronakrise hinaus so bleiben wird. Video-Ident und andere Online-Identifikationsverfahren wie eID sind einfach schneller und komfortabler als die klassische Identifikation in der Postfiliale.

Interview mit Bennet Duncker - Mai 2020
Bennet Duncker, Marketing Director
© ZINSPILOT

Hat die Coronakrise die Einführung beschleunigt?

Offen gesagt: Ja. Ursprünglich hatten wir erwartet, dass die Nutzung des Postfilial-Ident-Verfahrens durch die im Kontext von Covid-19 erlassenen Maßnahmen einbrechen könnten. Erfreulicherweise war der Rückgang aber geringer als befürchtet - es gab ja auch zu keiner Zeit Einschränkungen bei der Möglichkeit zur Identifikation in Postfilialen. Trotzdem freuen wir uns, mit Video-Ident das Legitimierungsverfahren für unsere ZINSPILOT-Kunden weiter vereinfacht und nebenbei auch einen kleinen Beitrag zu #StayAtHome geleistet zu haben. Sparer haben jetzt die Wahl, die komplette Kontoeröffnung in wenigen Minuten von zu Hause aus abzuschließen oder wie gehabt die Identifikation in einer Postfiliale durchführen zu lassen.

Wie läuft das Verfahren aus Kundensicht ab?

Auf ZINSPILOT benötigen Kunden lediglich ein zentrales Konto, um auf die verschiedenen Anlageprodukte aller unserer europäischen Partnerbanken zugreifen zu können. Dafür registrieren sie sich zunächst auf der Website. Anschließend wird online einmalig ein Kontoeröffnungsantrag ausgefüllt und digital versendet. Danach gelangen die Kunden per Klick zum POSTIDENT-Portal der Deutschen Post. Dort haben sie die Wahl zwischen dem Ident per Videochat und dem Postfilial-Ident-Verfahren, bei dem sich der Kunde mit einem Coupon und einem gültigen Ausweisdokument in einer Postfiliale legitimiert.

Das Video-Ident-Verfahren erfolgt wahlweise über den Browser oder über die POSTIDENT-App der Deutschen Post. Die größten Vorteile für die Kunden sind dabei, dass sie die Kontoeröffnung einfach und sicher über einen erfahrenen Partner wie die Deutsche Post nutzen können. Da wir im gleichen Schritt zudem auf digitale Kontoeröffnungsanträge umgestellt haben, hat sich der Kontoeröffnungsprozess von mehreren Tagen auf üblicherweise einen Tag verkürzt.

Die Zahl der Partnerbanken ist inzwischen auf 150 gestiegen. Wie schwierig ist so ein Onboarding-Prozess einer neuen Bank?

Wir sind froh, in unseren unterschiedlichen Geschäftsbereichen aktuell ein schnelles Wachstum verzeichnen zu können. Tatsächlich sehen wir hier, dass die Coronakrise das Interesse seitens der Banken weiter gesteigert hat. Trotz allem bleiben wir weiter wählerisch hinsichtlich der Banken, die bei uns in das Onboarding gehen - das erwarten nicht nur unsere Kunden, sondern auch unsere Partner und Investoren. Dementsprechend werden neue Banken gründlich geprüft, bevor wir sie in unseren Onboarding-Prozess aufnehmen und für unsere Kunden online stellen. Natürlich gibt es gewisse Merkmale, die immer abgeprüft werden, wir beschränken uns aber nicht auf eine starre Checkliste, dafür sind die Banken zu verschieden. Wir betrachten daher jede potenzielle Partnerbank individuell. Was aber natürlich für alle Banken gilt ist, dass sie unseren Anlageprozess per einfacher Überweisung einbinden und der EU-weit harmonisierten Einlagensicherung unterliegen müssen.

Das Gesamtvolumen der über die Open-Banking-Plattform vermittelten Spareinlagen hat jetzt die 25 Milliarden Euro überstiegen. Wachstumstreiber sind vor allem die B2B-Geschäfte, d. h. Banken binden die Sparangebote fremder Banken in die eigene Plattform ein. Eine Win-Win-Situation und Konkurrenz im eigenen Haus für Banken?

Deposit Solutions vermarktet Produkte für Einlagen suchende Banken direkt in deren Auftrag, beispielsweise über unsere Plattformen ZINSPILOT, SAVEDO und bald in den USA über SAVEBETTER. Dabei übernehmen wir für einlagensuchende Banken den Betrieb einer Retail-Infrastruktur für deren Einlagengeschäft. Auf der anderen Seite ist Deposit Solutions B2B Dienstleister, beispielsweise für Banken und andere Plattformbetreiber, die Einlagenprodukte anderer Banken anbieten möchten.

Die Gründe, weshalb Banken Fremdprodukte vertreiben, sind hierbei vielfältig. Mögliche Überlegungen sind, dadurch bewusst nicht benötigte Einlagen abzubauen, Neukundengewinnung zu betreiben oder, in Abwesenheit eigener attraktiv verzinster Sparprodukte, Bestandskunden trotzdem spannende Angebote machen zu können. Insofern gewinnt die anbietende Bank durch die Einsparung von Negativzinsen auf überschüssige Einlagen, die Gewinnung von Neukunden beziehungsweise die Bindung von Bestandskunden und letztendlich Kommissionserlöse aus der Vermittlung der Fremdprodukte. Die Einlagen suchenden Banken wiederum können kostengünstig und sehr flexibel Spareinlagen aufnehmen, ohne eine eigene Retail-Infrastruktur aufbauen und vermarkten zu müssen.

Wie hat sich das Anlageverhalten der Deutschen in der Coronakrise verändert?

Im März blieb es nicht aus, dass einige Sparer verstärkt auf die Einlagen ihrer Tagesgeldkonten bei ZINSPILOT zurückgegriffen haben. Dieses Verhalten war natürlich vorhersehbar, denn genau das ist es ja, wofür ein Tagesgeldkonto genutzt werden soll: Es bildet ein bei Bedarf kurzfristig verfügbares finanzielles Polster. Der Covid-19-Effekt war allerdings überschaubar und kurzfristig. Inzwischen können wir keine besonderen Auswirkungen mehr erkennen.

Welche Einschränkungen und Veränderungen gibt es in der aktuellen Situation für ein EU-weit agierendes Unternehmen?

Unser Unternehmen ist sehr international aufgestellt. Wir haben über 300 Mitarbeiter aus mehr als 40 Nationen und Geschäftskontakte in Europa und beispielsweise den USA, wo wir in Kürze eine eigene Plattform starten werden. In der Vergangenheit waren wir meist direkt vor Ort bei unseren Geschäftskontakten und Partnern. Unsere Geschäftsführung hat sich zudem sehr frühzeitig entschieden, konsequent alle Mitarbeiter bei denen das möglich war, aus dem Homeoffice arbeiten zu lassen. Durch die neuen Gegebenheiten haben wir also unsere Zusammenarbeit und Kommunikation anpassen müssen. Was Anfang des Jahres noch durch Meetings vor Ort im Büro oder bei Partnern besprochen wurde, wird heute per Video-Call koordiniert. Inzwischen ist dies nicht nur für uns, sondern auch für die Banken und andere Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten zur Normalität geworden und funktioniert erstaunlich gut.

Euer Wunsch für die nächsten Monate?

Natürlich hat man als Leiter eines Portals für Finanzprodukte immer Wünsche und Vorstellungen zu der zukünftigen Entwicklung des Unternehmens. Was aber denke ich für uns alle aktuell von essenzieller Bedeutung ist, ist dass wir die momentane Situation gemeinsam, gut und vor allem gesund meistern werden.


Hintergrund
Über ZINSPILOT können Sparer aus Deutschland ihr Geld auf Tagesgeld- und Festgeldkonten im europäischen Ausland anlegen. ZINSPILOT ist ein B2C-Kanal der Deposit Solutions GmbH. Mehr zu ZINSPILOT haben wir hier zusammengetragen.


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