Ersparnisse müssen vor allem sicher sein

Interview mit Dr. Steffen Wachenfeld von Savedo

Mehr als die Hälfte der Deutschen nutzt regelmäßig Online-Banking. Ob am PC, per Smartphone oder Tablet: Der Besuch der "Internet-Filiale" ist für viele Menschen bereits selbstverständlich. Doch bei einem anderen Teil der Bevölkerung ist die Skepsis gegenüber dem E-Banking nach wie vor hoch.

Wie steht es mit der Sicherheit von Online-Finanzdienstleistern und ihren Angeboten? Worauf sollten Nutzer achten und wovor müssen sie sich schützen? Diese Fragen erläutert Tagesgeldvergleich.net im Gespräch mit Dr. Steffen Wachenfeld, Geschäftsführer und Mitgründer von Savedo.

Herr Wachenfeld, immer mehr Finanzdienstleistungen werden über das Internet angeboten. Ein Konto eröffnen, eine Überweisung tätigen, Aktien kaufen, Tagesgeld- oder Festgeldeinlagen erwerben: Alles ist heute mit nur wenigen Klicks bequem von zu Hause aus möglich. Muss für dieses Mehr an Bequemlichkeit, das uns neue Finanzdienstleister bieten, auf Sicherheit verzichtet werden?

Steffen Wachenfeld: Bei Finanzgeschäften muss Sicherheit immer an erster Stelle stehen. Das gilt für die Bank aus Beton und Stein ebenso wie für reine Online-Banken oder Online-Finanzdienstleister wie Savedo. Um Kunden den besten Service bieten zu können, werden in der Regel eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Bei Savedo gibt es zum Beispiel drei Kernbereiche, in denen höchstmögliche Sicherheit gegeben sein muss: Erstens der Schutz von Kundendaten, zweitens sicheres Internet-Banking und drittens die Sicherheit der über unseren Marktplatz angebotenen Finanzprodukte.

Steffen Wachenfeld, Geschäftssführer von Savedo
Dr. Steffen Wachenfeld, Mitgründer von Savedo

Um welche Maßnahmen handelt es sich dabei konkret?

Steffen Wachenfeld: Zunächst fasst Savedo zu keiner Zeit Kundengelder an. Diese werden zu jeder Zeit im Namen des Kunden durch Banken gehalten und bewegt. Auch speichert Savedo keinerlei Kreditkarteninformationen oder ähnliches, die einen erhöhten Anreiz bieten könnten. Bei Savedo kommen trotzdem diverse Sicherheitskonzepte und Sicherheitstechnologien zum Einsatz, um unsere Plattform und unsere Kunden vor Hackerangriffen oder anderweitigen Betrugsversuchen optimal zu schützen.

Wir verwenden private und hoch sichere Server und nutzen für sämtliche Datenübertragungen Verschlüsselungsverfahren. Damit ist sichergestellt, dass Datenübertragungen, Vertragsabschlüsse und Finanztransaktionen vom Zugriff Dritter geschützt sind. Unsere Online-Banking-Funktionen nutzen eine bewährte Bankensoftware, die bereits für mehrere hundert tausend Kunden anderer Finanzinstitute genutzt wird und selbstverständlich die üblichen Sicherungssysteme zur Identifizierung von Nutzern (PIN) und zur Autorisierung von Transaktionen (TAN).

Regelmäßig lassen wir unsere Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten von unserem Partner ePrivacy überprüfen. Die Datenschutzexperten von ePrivacy sind u.a. auch als Gutachter für das Landesdatenschutzzentrum Kiel tätig. Auch vom TÜV Saarland haben wir unseren Marktplatz checken lassen und nach erfolgreicher Prüfung hierfür das TÜV-Zertifikat zum "Geprüften Datenschutz" erhalten.

Wie gewährleistet Savedo, dass die Partnerbanken seriös und die angebotenen Festgelder auch tatsächlich sichere Anlageprodukte sind?

Steffen Wachenfeld: Die über uns investierten Ersparnisse der Kunden müssen vor allem sicher sein. Deshalb prüfen wir gemeinsam mit dem Risiko-Controlling unseres deutschen Partners, der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG, jede potentielle Partnerbank gewissenhaft, bevor wir Kooperationen eingehen. Im Rahmen des Prüfprozesses interessieren uns insbesondere die Eigentümerstrukturen einer Bank, die Entwicklung der Ertragslage, die historische Entwicklung der Kreditausfälle und die Zusammensetzung des aktuellen Kreditportfolios. Nur wenn wir und die biw AG beide zu einer positiven Bewertung der Bank kommen, bieten wir deren Produkte über unseren Marktplatz an. Ebenso stimmt vorher noch die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin jeder Kooperation zu.

Was die Sicherheit der angebotenen Festgelder betrifft, müssen im Wesentlichen folgende Kriterien erfüllt sein: Zum einen muss jede Partnerbank Mitglied in einem nationalen Einlagensicherungssystem sein, damit für den unwahrscheinlichen Fall der Zahlungsunfähigkeit einer Bank die Sparguthaben unserer Kunden über einen Einlagensicherungsfonds abgesichert werden können. Zudem bieten wir nur Anlagen in Euro an, damit für die Kunden grundsätzlich kein Währungsrisiko besteht. Dass die Zinssätze über den gesamten Zeitraum der Anlage fest und garantiert sind, versteht sich bei Festgeld Produkten von selbst.

Gab es schon einmal Sicherheitsprobleme bei Savedo?

Steffen Wachenfeld: Nein, technisch gesehen hat sich die Savedo Plattform von Anfang an als hoch sicher gezeigt, was uns auch von unseren externen Prüfern attestiert wird. Um unsere Sicherheitsvorkehrungen zu testen, haben wir bereits zum Start von Savedo externe Unternehmen beauftragt, zu versuchen unser System zu hacken. Ebenso führen die Sicherheitsexperten unserer deutschen Partnerbank regelmäßige Sicherheitstests durch. Auch was die Finanzprodukte auf unserer Plattform stehen wir im Vergleich sicher sehr gut da, denn wie gesagt sowohl wir, als auch die Risikoabteilung unserer deutschen Partnerbank prüfen und genehmigen alle unsere Partner und deren über uns angebotene Produkte. Unsere Kunden erhalten somit sowohl sichere als auch gewinnbringende Produkte.

Herr Dr. Wachenfeld, vielen Dank für das Interview.

Hintergrund
Savedo ist der erste internationale Online-Finanzmarktplatz für Festgelder im EU-Ausland. Kunden in Deutschland und Österreich können sich über das Portal attraktive, festverzinsliche Anlagen im europäischen Ausland sichern. Die Festgelder sind jeweils durch die länderspezifischen Einlagensicherungsfonds nach aktuellen EU-Richtlinien bis 100.000 Euro abgesichert. Die Plattform Savedo startete im Dezember 2014 und hat seither mehr als 100 Millionen Euro Kundeneinlagen an Partnerbanken in Europa vermittelt.

Interview: - 17.11.2015