Marktanalyse Zinsen und Geldpolitik

Wie entwickeln sich Zinsen und Geldpolitik derzeit? Unsere Marktanalyse liefert monatlich die wichtigsten Entwicklungen auf einen Blick - angefangen bei den nominalen und realen Zinsen für Sparer, den Kredit- und Baufinanzierungszinsen über die Geldmenge bis hin zu den Bilanzsummen der Zentralbanken und den Zinsstrukturen am Anleihemarkt.

 

Unsere monatliche Marktanalyse

Zins- und Geldpolitische Entwicklungen auf einen Blick

Daniel Franke - Betreiber Tagesgeldvergleich.net

Ein Hinweis in eigener Sache: Abonnenten unseres kostenlosen Newsletters erhalten unsere Marktanalyse über selbigen schon vorab. Einfach abonnieren und sich monatlich das Wesentliche zu Zins- und Geldpolitik zusammengefasst direkt ins Postfach schicken lassen:

Zinsentwicklung bei Tages- und Festgeld

Tagesgeld +172 Prozent Anstieg in den letzten 12 Monaten

Beim Tagesgeld war die Zinsentwicklung im März unterschiedlich: Während die durchschnittlichen Zinsen aller von uns verglichenen Banken gegenüber dem Vormonat von 2,11 um 0,01 Prozentpunkt auf 2,12 Prozent pro Jahr zulegen konnten, sanken die Zinsen der besten fünf Banken laut unserer Statistik zur Zinsentwicklung von Tagesgeld von 4,05 Prozent pro Jahr im Vormonat um vier Basispunkte auf 4,01 Prozent pro Jahr. Dennoch bieten sie nach wie vor ein Vielfaches der Durchschnittszinsen, was zeigt, wie wichtig es für Verbraucher auch in einer Phase steigender Zinsen ist, verschiedene Angebote zu vergleichen.

Auf 12-Monats-Sicht beträgt der Zinsanstieg 172 Prozent im Durchschnitt aller und 71 Prozent im Mittel der jeweils fünf besten Banken. Seit Beginn der Zinswende der EZB im Juni 2022 sind die Zinsen fürs Tagesgeld sogar um 6.967 Prozent im Durchschnitt aller Angebote sowie um 1.385 Prozent im Durchschnitt der jeweils fünf besten Angebote eines jeden Monats gestiegen.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Die Veränderung der Zinsen innerhalb der letzten ein bis zwölf Monate haben wir nachfolgend auf Basis unserer eigenen Daten aufbereitet und dabei einmal alle Banken mit Tagesgeld aus unserer Datenbank berücksichtigt und einmal nur die besten fünf Angebote des jeweiligen Monats:

Entwicklung der Zinsen aufs Tagesgeld
Banken Zinsentwicklung zum 01.04.2024 gegenüber
1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate 06/2022 (Beginn der Zinswende der EZB)
Alle 0,47% 3,41% 23,26% 171,79% 6.966,67%
Top5 -0,99% -2,43% 2,04% 70,64% 1.385,19%

Tagesgeld - 6 Monate Anlagedauer

Alle Tagesgeld-Angebote im Vergleich »

Festgeld - bis zu 67 Prozent Anstieg in den letzten 12 Monaten

Die durchschnittlichen Zinsen für Festgeld aller von uns verglichenen Banken gaben im März 2024 gegenüber dem Vormonat über alle Laufzeiten - ausgenommen 120 Monate - hinweg nach und sanken um -1,06 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit bis -5,16 Prozent bei 60 Monaten Laufzeit. Die jeweils besten Zinsen waren für sechs, zwölf und 60 Monate hinweg rückläufig mit -1,33 bis -5,26 Prozent. Bei 24, 36 und 120 Monaten Laufzeit blieben die Top-Zinsen gegenüber dem Vormonat unverändert.

Auf 12-Monats-Sicht beträgt der durchschnittliche Zinsanstieg aller Banken je nach Laufzeit bis zu 67 Prozent und der der jeweils besten Banken bis zu 28 Prozent:

Lauf­zeit Durch­schnitt­liche Zinsen p.a. Spitzen­zins­satz p.a.
01.03.2024 01.04.2024 Verän­derung 01.03.2024 01.04.2024 Verän­derung
6 Monate 2,82% 2,79% -1,06% 3,75% 3,70% -1,33%
1 Jahr 2,95% 2,87% -2,71% 3,80% 3,60% -5,26%
2 Jahre 2,68% 2,61% -2,61% 3,75% 3,75% 0,00%
3 Jahre 2,57% 2,49% -3,11% 3,75% 3,75% 0,00%
5 Jahre 2,52% 2,39% -5,16% 3,75% 3,65% -2,67%
10 Jahre 2,51% 2,53% 0,80% 3,30% 3,30% 0,00%
Festgeld-Vergleich - über 500 Angebote im Überblick »

Zinsentwicklung der letzten 1 bis 12 Monate

Wie sich die Zinsen aufs Festgeld in den letzten ein bis zwölf Monaten entwickelt haben, zeigen unsere nachfolgenden Berechnungen:

Top-Zinsen

Entwicklung der Top-Zinsen beim Festgeld
Laufzeit Zinsentwicklung zum 01.04.2024 gegenüber
1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate
6 Monate -1,33% -11,90% -10,84% 27,59%
1 Jahr -5,26% -18,55% -20,18% 2,86%
2 Jahre 0,00% -15,92% -17,58% 1,35%
3 Jahre 0,00% -16,67% -17,58% 0,00%
5 Jahre -2,67% -18,89% -19,78% -5,19%
10 Jahre 0,00% -34,00% -34,00% -5,71%

Die nachfolgende Zeitreihe zeigt auf Monatsbasis, wie sich die Top-Zinsen aufs Tagesgeld sowie Festgeld mit sechs Monaten bis zehn Jahren Laufzeit seit 2016 entwickelt haben:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Durchschnittszinsen

Entwicklung der durchschnittlichen Zinsen beim Festgeld
Laufzeit Zinsentwicklung zum 01.04.2024 gegenüber
1 Monat 3 Monate 6 Monate 12 Monate
6 Monate -1,06% -7,00% -3,46% 67,07%
1 Jahr -2,71% -13,55% -13,55% 34,11%
2 Jahre -2,61% -17,41% -20,18% 16,52%
3 Jahre -3,11% -16,72% -20,70% 4,62%
5 Jahre -5,16% -20,86% -23,40% -0,42%
10 Jahre 0,80% -15,95% -17,32% 17,13%

Die nachfolgende Zeitreihe zeigt auf Monatsbasis, wie sich die durchschnittlichen Zinsen aufs Tagesgeld für neue Einlagen bzw. Neukunden sowie Festgeld mit sechs monaten bis zehn Jahren Laufzeit seit 2016 entwickelt haben:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Ist der Zinsgipfel erreicht?

Ist der Zinsgipfel bei Tages- und Festgeld bereits erreicht oder gar überschritten und wenn er bereits überschritten ist, wie stark sind die Zinsen bereits wieder gesunken? Die Antwort auf diese Frage gibt unsere nachfolgende Auswertung der Spitzenzinsen seit der Zinswende der EZB im Juni 2022 sowohl für Tagesgeld als auch für Festgeld von 12 bis 120 Monaten Laufzeit:

Sparform Rückgang der Zinsen vom Hoch Monat und Jahr des Zinshochs
Top-Zinsen Durch­schnitts­zinsen  Zins­gipfel Top-Zins Zins­gipfel Durch­schnitts­zins
Tagesgeld -2,43% 0,00% 01/2004 04/2004
Festgeld 6 Monate -11,90% -7,00% 01/2024 01/2024
Festgeld 1 Jahr -20,18% -14,58% 10/2023 11/2023
Festgeld 2 Jahre -20,21% -20,18% 11/2023 11/2023
Festgeld 3 Jahre -22,68% -20,95% 12/2023 11/2023
Festgeld 5 Jahre -25,51% -23,64% 12/2023 12/2023
Festgeld 10 Jahre -34,00% -19,94% 01/2024 11/2023

Anzahl der Zinsänderungen der Banken

Haben wir den Zenit der Zinsen bei Tages- und Festgeld bereits erreicht oder schon überschritten? Um diese Frage zu beantworten, werfen wir nach dem obigen Blick auf die generelle Entwicklung der Zinsen für einzelne Laufzeiten an dieser Stelle einen Blick auf die Aktivitäten der Banken und stellen die Frage "Wie viele Banken haben ihre Zinsen für Tages- und/oder Festgeld erhöht bzw. gesenkt?":

Januar 2024

Anzahl der Zins­änderungen bei Tages- und Festgeld
Januar 2024 Tagesgeld Festgeld
Zinsänderungen ingsesamt 539
Anzahl Zins­erhöhungen 28 74
Anzahl Zins­senkungen 14 423
Anzahl der Banken mit Zins­erhöhungen 24 27
Anzahl der Banken mit Zins­senkungen 12 75
Größte Zins­erhöhung +0,90 Prozent­punkte +1,50 Prozent­punkte
Durch­schnitt­liche Zins­erhöhung +0,22 Prozent­punkte +0,30 Prozent­punkte
Größte Zins­senkung -3,35 Prozent­punkte -3,05 Prozent­punkte
Durch­schnitt­liche Zins­senkung -0,46 Prozent­punkte -0,31 Prozent­punkte

Februar 2024

Anzahl der Zins­änderungen bei Tages- und Festgeld
Februar 2024 Tagesgeld Festgeld
Zinsänderungen ingsesamt 545
Anzahl Zins­erhöhungen 14 77
Anzahl Zins­senkungen 22 432
Anzahl der Banken mit Zins­erhöhungen 11 31
Anzahl der Banken mit Zins­senkungen 21 76
Größte Zins­erhöhung +3,25 Prozent­punkte +1,50 Prozent­punkte
Durch­schnitt­liche Zins­erhöhung +0,75 Prozent­punkte +0,29 Prozent­punkte
Größte Zins­senkung -1,75 Prozent­punkte -3,00 Prozent­punkte
Durch­schnitt­liche Zins­senkung -0,30 Prozent­punkte -0,33 Prozent­punkte

März 2024

Anzahl der Zins­änderungen bei Tages- und Festgeld
März 2024 Tagesgeld Festgeld
Zinsänderungen ingsesamt 265
Anzahl Zins­erhöhungen 4 43
Anzahl Zins­senkungen 13 205
Anzahl der Banken mit Zins­erhöhungen 3 15
Anzahl der Banken mit Zins­senkungen 13 51
Größte Zins­erhöhung +2,75 Prozent­punkte +3,00 Prozent­punkte
Durch­schnitt­liche Zins­erhöhung +1,32 Prozent­punkte +0,45 Prozent­punkte
Größte Zins­senkung -1,00 Prozent­punkte -2,75 Prozent­punkte
Durch­schnitt­liche Zins­senkung -0,22 Prozent­punkte -0,33 Prozent­punkte

Einlagenzins

Vergleich von Einlagenzins und Zinsen bei Tagesgeld

Niedrige Einlagenzinsen bedeuten fast zwangsläufig auch niedrige Zinsen bei Tagesgeld und Festgeld. Das liegt daran, dass sich die Sparzinsen in vielen Fällen am EZB-Leitzins orientieren und Einlagenzins sowie Leitzins parallel erhöht oder gesenkt werden. Den direkten Vergleich von EZB-Einlagenzins und den von uns ermittelten Tagesgeldzinsen stellt nachfolgendes Diagramm dar:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Abstand zwischen Tagesgeldzinsen und Einlagenzins der EZB

Neben der Höhe der Zinsen aufs Tagesgeld wollen wir nachfolgend untersuchen, ob und in welchem Umfang die Banken die Einlagenzinsen der EZB weitergeben, welche sie auf ihre Zentralbankguthaben erhalten. Liegt der Tagesgeldzins, den eine Bank ihren Kunden gewährt, zum Beispiel bei 1,00 Prozent pro Jahr während der Einlagenzins bei 2,00 Prozent pro Jahr liegt, beträgt die Differenz 1,00 Prozentpunkte. Diese Zinsdifferenz könnte die Bank vereinnahmen, wenn sie das Geld ihrer Kunden einfach nur auf ihr Zentralbankkonto legt und sich von der EZB den höheren Einlagenzins gutschreiben lässt.

In unseren Zeitreihen werten wir die Differenz zwischen Tagesgeldzinsen und Einlagenzinsen aus. Positive Werte bedeuten also, dass die Banken höhere Zinsen zahlen, als sie von der EZB erhalten, negative Werte bedeuten das Gegenteil. Dabei betrachten wir einmal die Zinsen der jeweils fünf besten Banken eines Monats und einmal den Durchschnitt aller von uns untersuchten Banken:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Zinsprognose 2024

Tagesgeld

Während sich Festgeldzinsen eher an den Renditen von Anleihen derselben Laufzeit orientieren, dient beim Tagesgeld die Einlagefazilität der EZB als Referenz, also der Zinssatz, den Banken für täglich fällige Guthaben auf ihren Zentralbankkonten bekommen. Der Einlagenzins der EZB liegt seit dem 14. September 2023 bei 4,00 Prozent und der Leitzins für die Eurozone bei 4,50 Prozent. Im Verlauf des Jahres 2024 werden mehrere Zinssenkungen erwartet, so dass auch unsere Prognose für die Zinsen aufs Tagesgeld bis Jahresende niedriger tendiert. Wir erwarten die besten Angebote dann bei 3,25 bis 3,50 Prozent pro Jahr:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Festgeld

Beim Festgeld erwarten wir insbesondere für die kurzen Laufzeiten von sechs und zwölf Monaten nachgebende Zinsen. Bei den längeren Laufzeiten haben die Banken ihre Erwartungen bereits angepasst und begonnen, die Zinsen zu senken, wobei sie sich an den Anleiherenditen orientiert haben, die ebenfalls bereits deutlich nachgegeben haben.

Risikolose Zinsgewinne für Banken

Gerade in Phasen steigender Einlagenzinsen ist es für Banken verlockend, ihren Kunden weniger Zinsen aufs Tagesgeld zu zahlen, als sie selber fürs Parken der Einlage auf ihrem Zentralbankkonto erhalten, erlaubt das doch eine risikofreie Arbitrage.

Dazu ein Beispiel: wenn eine Bank 100 Millionen Euro von Kunden über ein Tagesgeldangebot zu 0,75 Prozent Zinsen pro Jahr einwirbt und dieses Geld eins zu eins auf ihrem Zentralbankkonto parkt, bekommt sie dafür von der EZB nach aktuellem Stand (08/2023) 4,00 Prozent Zinsen pro Jahr gutgeschrieben. Zinsaufwendungen von 750.000 Euro (100.000.000 EUR x 0,75 Prozent) stehen Zinserträge von 4.000.000 Euro (100.000.000 EUR x 4,00 Prozent) gegenüber, was einen risikolosen Zinsgewinn von 3.250.000 Euro ergibt.

2021 hatten Kreditinstitute aus Deutschland durchschnittlich 1.048 Milliarden Euro Zentralbankguthaben auf Girokonten der EZB. Bei einem aktuellen Einlagenzins von 4,00 Prozent würde das 41,92 Milliarden Euro risikofreie Zinsgewinne pro Jahr für deutsche Banken bedeuten - nur dafür, dass sie so viel Geld wie möglich auf ihren Zentralbank-Girokonten lagern.

Inflation

Die Inflation, gerade im Euroraum, wird unserer Einschätzung nach in 2024 noch nicht den von EZB und Federal Reserve angestrebten Wert von zwei Prozent erreichen. Dafür sind einerseits die steigenden Löhne, andererseits der Wegfall von Vergünstigungen wie etwa die Rücknahme von Mehrwertsteuersenkungen verantwortlich. Und sowohl in der Eurozone als auch in den USA achten man insbesondere auf die Kerninflation ohne die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel. Beide Werte liegen noch deutlich über der von den Zentralbanken angestrebten Zielrate, wie ein Blick auf unsere Zeitreihen aufzeigt:

Inflation und Kerninflation in der Eurozone

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Inflation und Kerninflation in den USA

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Leitzinsen

Für 2024 gehen die Prognosen deutlich auseinander. Während die Deutsche Bank insgesamt fünf Zinssenkungen zu jeweils 25 Basispunkten und damit einen Leitzins von 3,00 Prozent bis zum Ende des Jahres erwartet, geht die ING von nur drei Zinsschritten zu jeweils 25 Basispunkten und somit einem Leitzins von 3,75 Prozent zum Jahresende aus. Für den Einlagenzins als Richtgröße des Tagesgeldzinses bedeutet das, einen Korridor zwischen 2,50 und 3,25 Prozent bis Ende 2024.

Für die USA kann man die prognostizierte Entwicklung der Leitzinsen ganz einfach anhand des FedWatch Tools der CME Group Inc. ablesen. Wir haben beide Prognosen grafisch aufbereitet:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Sparquote und deren Veränderung

Im 4. Quartal 2023 lag die Sparquote in Deutschland mit 10,90 Prozent gegenüber dem Vorquartal um 0,70 Prozentpunkte höher. Unsere Auswertung der Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal zeigt, dass die Befürchtungen, Verbraucher würden angesichts steigender Lebenshaltungskosten kaum noch Geld zur Seite legen können, nicht zutreffen. Die Sparquote lag 0,40 Prozentpunkte über der vom 4. Quartal 2022.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Vergleich Deutschland und USA

Der Vergleich der Sparquoten der Verbraucher in Deutschland und den USA zeigt: während der Coronakrise legten die US-Verbraucher einen deutlich höheren Prozentsatz ihres monatlichen Geldes auf die hohe Kante und griffen nach Corona verstärkt darauf zu, was an der historisch niedrigen Sparquote zu erkennen ist. Zum Vergleich: die Sparquote in Deutschland ist während Corona zwar auch gestiegen, bewegt sich danach aber im Rahmen der Werte aus den Jahren vor der Krise.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Kredit- und Baufinanzierungszinsen

Zinsentwicklung bei Privatkrediten

Der Zinsgipfel kommt auch bei Privatkrediten für Verbraucher an – hier allerdings nicht in Form höherer Kosten: In den letzten sechs Monaten stiegen die Werbezinsen in Form der Mindest-Sollzinsen aller von unserer Redaktion auf unserem Schwesterportal Kreditvergleich.net verglichenen Banken um 5,95 Prozent, während die 2/3-Zinsen als von mindestens zwei Dritteln aller Kreditnehmer tatsächlich zu zahlenden Zinsen nur um 0,94 Prozent zulegten. Auf 12-Monats-Sicht kommen wir in unseren Berechnungen auf einen Zinsanstieg von 26,20 Prozent bei den Mindest-Sollzinsen und 11,79 Prozent bei den 2/3-Zinsen:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Zinsentwicklung bei Autokrediten

Bei Autokrediten für Verbraucher stiegen die Zinsen weiter an: die Werbezinsen in Form der jeweiligen Mindest-Sollzinsen legten in den letzten sechs Monaten um 19,31 Prozent und die von mindestens zwei Dritteln aller Kreditnehmer tatsächlich zu zahlenden 2/3-Zinsen um 4,66 Prozent zu. Über die letzten zwölf Monate beträgt der Zinsanstieg 27,58 Prozent bei den Mindest-Sollzinsen und 12,99 Prozent bei den 2/3-Zinsen.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Zinsmargen der Banken

Zinsmarge zwischen Sollzinsen und Guthabenzinsen

Wer denkt, er hat schon alles gesehen, der kennt unsere Auswertung der Entwicklung der Zinsspanne zwischen den Sollzinsen beim Dispokredit auf dem Girokonto oder bei Kreditkarten mit Teilzahlung und den Zinsen auf täglich fällige Einlagen (Tagesgeld) noch nicht:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Zinsmarge bei Privatkrediten - abhängig von der Refinanzierung

Die Zinsmarge der Banken hängt ganz davon ab, wo bzw. wie sie sich refinanzieren. Verfügen sie über genügend fristenkongruente Kundeneinlagen, können auf diesen Kredite vergeben werden. Da die Banken - wie wir bereits weiter oben festgestellt haben - die steigenden Einlagenzinsen der EZB nur zögerlich über steigende Sparzinsen an ihre Kunden weitergeben, die von selbigen zu entrichtenden Kreditzinsen jedoch deutlich schneller erhöhen, steigt die Zinsmarge der Banken, wenn sie Kredite aus den generierten Spareinlagen vergeben:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Muss sich eine Bank das für die Kreditvergabe benötigte Kapital hingegen am Interbanken- oder Anleihemarkt beschaffen, können steigende Zinsen schnell zu sinkender Zinsmarge führen. Ob dem so ist, haben wir nachfolgend durchgerechnet und dafür die Differenz zwischen den Effektivzinsen für Konsumentenkredite mit einem bzw. fünf Jahren Laufzeit und den Umlaufrenditen von Bankschuldverschreibungen mit einem bzw. fünf Jahren Restlaufzeit ermittelt (Quelle in beiden Fällen die Deutsche Bundesbank):

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Steigende Bauzinsen, sinkende Zinsmargen

Um 136 Prozent sind die Zinsen für Baufinanzierungen seit Jahresbeginn 2022 gestiegen. Berechnungsgrundlage sind die Mindest-Sollzinsen aller in der Datenbank unseres Schwesterportals Kreditvergleich.net enthaltenen Banken und Vermittler, welche im dortigen Baufinanzierungsvergleich veröffentlicht werden.

Aufgrund der sinkenden Inflation waren die realen Bauzinsen zuletzt im November 2023 mit 1,07 Prozent den zweiten Monat in Folge positiv - nach 32 Monaten negativer Realzinsen in Folge.

Rückläufige Renditen für Hypothekenpfandbriefe sorgten bei den Banken im November 2023 dafür, dass die Zinsmargen bei der Baufinanzierung mit +0,49 (über 10 Jahre Zinsbindung) bis 1,78 ( ein Jahr Zinsbindung) Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat deutlich stiegen. Zum Vergleich: die durchschnittliche Zinsmarge 2022 lag für Baufinanzierungen mit zehn Jahren Zinsbindung bei 0,32 und für 2021 bei 0,92 Prozentpunkten:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Geldmengen in den USA und der Eurozone

Der Unterschied zwischen Federal Reserve in den USA und EZB in der Eurozone: die US-Zentralbank reagiert in Krisen schneller und umfassender, bremst dann aber auch schneller ihre Geldpolitik ab - zu erkennen am 12-Monats-Wachstum der Geldmenge M2, welches zu Beginn der Coronakrise in den USA in der Spitze bis zu 2,5-mal so hoch war wie in der Eurozone, jedoch zuletzt im Dezember 2022 mit -1,99 Prozent erstmals negativ war und mit -1,66 Prozent im Februar 2024 weiterhin deutlich unter den -0,73 Prozent der EZB lag:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Bilanzsummen von Federal Reserve und EZB

Beim Blick auf die Bilanzsummen der Zentralbanken der Eurozone und der USA zeigt sich, dass die EZB im März 2024stärker reduzierte als die Federal Reserve. In der Eurozone stand ein Rückgang um 2,94 Prozent bzw. 200,280 Milliarden Euro zu Buche, wohingegen der Rückgang in den USA mit 1,10 Prozent bzw. 83,068 Milliarden US-Dollar deutlich niedriger ausfiel:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Die Summe der Bilanzsummen der Federal Reserve, EZB, Bank of Japan, Bank of England und der Schweizer Nationalbank haben wir ebenfalls auf Monatsbasis ausgewertet, um die Gesamtentwicklung der Geldpolitik in diesem fünf Wirtschaftsräumen aufzuzeigen:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Leitzinsen in der Eurozone und den USA

Der Leitzins der EZB für die Eurozone liegt seit dem 14. August 2023 bei 4,50 Prozent. Der Leitzins der Federal Reserve für die USA ist nach der letzten Zinserhöhung vom 26. Juli 2023 mit 5,50 Prozent wesentlich höher:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Die Unterschiede zwischen beiden Wirtschaftsräumen zeigen die unterschiedliche Geschwindigkeit der Geldpolitik der jeweiligen Zentralbanken: während in der Eurozone der reale Leitzins Ende Oktober 2023 mit 1,60 Prozent erstmals nach 34 Monaten wieder positiv war, ist er in den USA bereits seit zwölf Monaten in Folge nicht mehr negativ:

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Zinsstrukturen am Anleihemarkt

In den USA ist die Zinskurve mit Stand 01. April 2024 weiterhin größtenteils invertiert. Der Spread zwischen lang- und kurzfristigen Zinsen (20 Jahre versus drei Monate) beträgt minus 0,676 Prozentpunkte, in Deutschland liegt er bei minus 1,15 Prozentpunkten. Dafür ist das Zinsniveau in den USA deutlich höher, weil die Federal Reserve in ihrem Zyklus der Anhebungen ihre Leitzinsen deutlich stärker erhöht hat als die EZB.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Die Zinsdifferenz zwischen US-Staatsanleihen mit drei Monaten und 10 Jahren Laufzeit lag Ende März 2024 mit +1,26 Prozentpunkten den 18. Monat in Folge im positiven Bereich (kurzfristige Zinsen höher als langfristige), wobei die Invertierung um 3 Basispunkte niedriger war als im Februar. Zur Erklärung: höhere Zinsen für Anleihen mit längerer Laufzeit sollten die Regel sein, weshalb die Differenz von kurz- und langfristigen Zinsen im Normalfall negativ ist.

Die Zinsdifferenz zwischen 2- und 10-jährigen US-Staatsanleihen lag Ende Februar 2024 bei +0,38 Prozentpunkten nach +0,33 Prozentpunkten im Vormonat - ein Anstieg der Invertierung um fünf Basispunkte. Die Zinsen für Anleihen mit kürzerer Laufzeit sind also auch hier höher als die Zinsen für Anleihen mit längerer Laufzeit. In der Vergangenheit war das Verharren der Zinsdifferenzkurve im positiven Bereich in 8 von 10 Fällen der Vorbote einer Rezession.

In Deutschland war die Zinsdifferenz zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen mit +0,49 Prozentpunkten Ende März 2024 den 17. Monat in Folge positiv, die kurzfristigen Zinsen lagen also auch hier über den langfristigen Zinsen - deutlicher Vorbote einer Rezession, die auch von Experten für 2024 erwartet wird.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Warum die klassische Zinsdifferenzkurve Fehlalarm gibt

Klassisch gilt: liegen die kurzfristigen Zinsen am Anleihemarkt über den langfristigen Zinsen müssen sich Banken das Geld für Kredite teurer leihen als sie es verleihen können. Von daher war in der Vergangenheit eine inverse Zinsstruktur (kurzfristige Zinsen höher als langfristige) ein guter Indikator für eine bevorstehende Rezession, da Banken die Kreditvergabe einschränken, wenn sie daran kein Geld mehr verdienen.

Inzwischen ist die Lage aber anders: die Banken schwimmen förmlich in Spareinlagen und müssen sich für Kredite kein Geld am Interbankenmarkt leihen.

Daher ist für die Zinsstruktur am kurzen Ende auch nicht mehr die Rendite kurzlaufender Staatsanleihen relevant, sondern die von Spareinlagen etwa mit drei Monaten Kündigungsfrist oder 1-2 Jahren Laufzeit und diese liegen aktuell deutlich unter denen am Anleihemarkt.

Diese alternative Zinsstrukturkurve (Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen - Zinsen für Spareinlagen mit drei Monaten Kündigungsfrist bzw. für Spareinlagen mit 1-2 Jahren Laufzeit) haben wir nachfolgend berechnet - mit interessantem Ergebnis, denn der Spread ist aktuell so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen: